WINTERAUSSTELLUNG 2023

Winterausstellung im Künstlerhof Kunath - Pinkowitzer Str. 10, 01665 Röhrsdorf
25.11.2023 - 1.1.2024

Angelika Becher, Andreas Bräunsdorf, Julius Clausnitzer, Michele Cyranka, Sylvia Fenk, Robert Finke, Anne Frühauf, Carsten Gille, Nadja Göschel, Anna Gorsleben, Susanne Haase, Dorothee Haller, Sabine Heinrich, Heino Hellwig, Gerrit Höfig, Luise Kallweit, Gabi Keil, Ralf Kerbach, Kai Kluge, Cornelia Konheiser, Franziska Kunath, Anke Kutzschbauch, Michael Kral, Ursula Kral, Katja Lewek, Frank Lippold, Erik Mai, Maja Nagel, Henry Puchert, Hans-Jürgen Reichelt, Anita Rempe, Torsten Ueschner, Elisabeth Richter, Wolfgang Rüger, Heidrun Rueda, Reiner Thiel, Max Uhlig, Biliana Vardjieva- Winkler, Irina Vennewald, Heike Wadewitz, Hans Wutzler

Parken zu den Veranstaltungen bitte im weiteren Umfeld. Nur nach Absprache auf dem Hof.


25.11.23, 18.00 Uhr - Vernissage
Laudatio: Thomas Gerlach und Musik: Aljona Liakh (Dombra)
3.12.23, 17.00 Uhr - Wissel- Okuda- Gerigk & Live Malerei *
Rieko Okuda (Klavier), Georg Wissel (Sax.), Jonas Gerigk (Bass) & bildende Künstlerinnen
10.12.23, 17.00 Uhr - Adventskalender Röhrsdorf
Glühwein und Lagerfeuer
16./17.12.23, 12 - 18.00 Uhr - Linkselbische Höfe im Advent
16.12.23, 19.00 Uhr - Konzert: Matthias Macht
(Schlagzeug)
17.12.23, 14 - 18.00 Uhr - Klaviermusik & Weihnachtslieder
zum Mitsingen mit Kerstin Equit (Klavier)
22.12.23 - offener Abend
Bitte um Anmeldung
1.1.24, 16.00 Uhr - Finissage
Carola Gilbert (Akkordeon, Gesang)

Hutspenden zur Kostendeckung herzlich willkommen!

 

 

Gefördert durch:

LINKSELBISCHE HÖFE AM 3. ADVENT 2023

Pleinairausstellungen in der Kuppelhalle Tharandt (in 2 Teilen)

vom 16. Juni - 28. August 2023
in der Kuppelhalle Tharandt,
Pienner Straße 13, 01737 Tharandt

Zu den Eröffnungen am 16. Juni und am 21. Juli, 18:00 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in die Galerie der Kuppelhalle Tharandt ein.

TEIL I 16. Juni 2023, 18 Uhr
Anita Rempe, Anna Gorsleben, Robert Finke, Sabine Heinrich, Elisabeth Richter, Hans Wutzler, Anne Frühauf, Susanne Haase, Franziska Kunath, Henry Puchert

Laudatio: Heinz Weißflog  Musik: Andrea Dorschner

TEIL II 21. Juli 2023, 18 Uhr
Sylvia Fenk, Gerrit Höfig, Kai Kluge, Hans Jürgen Reichelt, Cornelia Konheiser, Franziska Kunath, Nadja Göschel, Martin Reichel, Christa Donner, Maja Nagel

Laudatio: Thomas Gerlach  Musik: Andrea Dorschner

Geöffnet Mo-Do 13-18 Uhr und nach Vereinbarung

 

gedankt wird den Förderern: 

       

Pleinairausstellungen 2023

vom 13. Mai - 16. Juni
im Künstlerhof Kunath - Pinkowitzer Str. 10, 01665 Röhrsdorf

Der Künstlerhof Kunath in Röhrsdorf ist 2023 bereits im 9. Jahr Pleinair- und Ausstellungsort. 19 Künstler trafen sich im zeitigen Frühjahr zur künstlerischen Arbeit in der Landschaft.
Die künstlerischen Ergebnisse werden in der Scheune des Künstlerhofes gezeigt. Beide Ausstellungsteile werden vorerst zugleich zu sehen sein. Weitere Gastspielausstellungen sind geplant.

13.05.23, 18.00 Uhr - Eröffnung
mit Thomas Gerlach (Laudatio) und Susanne Haase (Saxophon)
19.05.23, 20.00 Uhr - Avantgarde-Jazz Trio
Leonhard Huhn (Saxophon, Klarinette), Stefan Schönegg (Kontrabass), Dominik Mahnig (Schlagzeug)
28.05.23, 18.00 Uhr - Konzert
mit Peter Koch (Cello), Joe Sachse (Gitarre)
09.06.23, 20.00 Uhr - Constapella spielt zum Tanz auf
11.06.23, 17.00 Uhr - Konzert mit Exotherm
Ulrike Brand (Cello), Olaf Rupp (E-Gitarre), Jonas Gerigk (Kontrabass), Steffen Roth (Schlagzeug)

TEIL I
Anita Rempe, Anna Gorsleben, Robert Finke, Sabine Heinrich, Elisabeth Richter, Hans Wutzler, Anne Frühauf, Susanne Haase, Franziska Kunath, Henry Puchert

TEIL II
Sylvia Fenk, Gerrit Höfig, Kai Kluge, Hans Jürgen Reichelt, Cornelia Konheiser, Franziska Kunath, Nadja Göschel, Martin Reichel, Christa Donner, Maja Nagel

Ausstellung geöffnet zu den Veranstaltungen und nach Vereinbarung

Während des gesamten Ausstellungszeitraumes kann ein kleiner Kreativurlaub gebucht werden.

 

gedankt wird den Förderern: 

Pleinair 2023 - Konzert

11.06.23, 17.00 Uhr - Konzert mit Exotherm
Ulrike Brand (Cello), Olaf Rupp (E-Gitarre), Jonas Gerigk (Kontrabass), Steffen Roth (Schlagzeug)

 

Gefördert von:

Pleinair Röhrsdorf 2023 - Laudatio

… daß ich eins und doppelt bin.

Ginkgo biloba: Die Bäumin ist eine lebendige Botschafterin aus dem Steinkohlenwald. Tief im Osten, in Japan und China, hat sie in mehr als 260 Millionen Jahren Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Eiszeiten überlebt und sogar die Krone menschlicher Überheblichkeit und Dummheit, den Abwurf der Atombombe über Hiroshima, bestanden: Eine Ginkgo biloba war die erste, die wieder grünte nach dem Inferno. Menschen können eben doch nicht alles zerstören, so gründlich sie auch zuschlagen zu müssen glauben …
Goethe hatte die Spannung, die er mit diesem Baum verband, einzig aus der Form des Blattes abgeleitet, der Zweiheit, die aus einem Ganzen kommt und am Ende doch ein Ganzes bleibt. Wer weiß, was er noch alles gesehen hätte, hätte er den Baum als das Fossil erkannt, das es ist, und hätte er gewußt, daß die Blätter aufgefächerte Nadeln sind …
Doch schon die an Herzen erinnernde Art der Zweiteilung dieser Blätter genügte dem Dichter als Symbol für sein Verhältnis zu seiner letzten großen Liebe, Marianne von Willemer:
… fühlst du nicht in meinen Liedern,
daß ich eins und doppelt bin?

Aber warum erzähle ich das eigentlich?

Das nunmehr schon neunte Pleinair hier auf Franziskas Künstlerhof Kunath in Röhrsdorf führte die beteiligten Künstlerinnen und Künstler nicht nur durch allerlei Unbilden der Witterung (so mancher oder manche hätte sich gewünscht, sich verdoppeln und gleichzeitig draußen zu malen und drin am warmen Ofen zu sitzen zu können), es ermöglichte auch wundervoll offene Blicke in eine im Erwachen begriffene im besten Sinne jungfräuliche Landschaft. Noch war das neue Leben in feinem Grün mehr zu ahnen als zu sehen. Es belebte den Blick ohne ihn noch zu hindern, und das aufsteigende Licht sorgte für zusätzliche Stimmung. Querner hätte es vielleicht prachtvolles gelbes Wolkenwetter genannt, diese Wollust des Werdens, die gefühlt, und nicht nur er-, sondern ge-lebt werden wollte. Es ist schließlich keine Sonntagsmalerei, die hier entsteht, auch wenn es tatsächlich immer mal Sonntagswetter gab, zwischendurch.
Die ganze Mühe also mündete schließlich wieder in zwei Ausstellungen, mit Arbeiten von jeweils zehn Künstlerinnen oder Künstlern.
Die Ausstellungen sind beide zunächst hier in diesem schönen Raum vereint, also ihrerseits eins und doppelt, zu erleben. Von hier aus werden sie, schön vereinzelt auf Wanderschaft gehen – die erste, wenn ich das richtig sehe, schon Mitte Juni nach Tharandt.

Wir sehen also hier und heute einerseits neben Arbeiten von Franziska Kunath selbst Werke von Anne Frühauf, Anna Gorsleben, Susanne Haase – sie hat zur Feier des Tages ihr Saxophon nicht nur mitgebracht, sie spielt auch für uns (vielen Dank dafür!) – Anita Rempe, Robert Finke, Henry Puchert und Hans Wutzler.
Die zweite Ausstellung wird getragen durch die Arbeiten von Christa Donner, Sylvia Fenk, Nadja Göschel, Conny Konheiser, Maja Nagel, Gerrit Höfig, Kai Kluge, Martin Reichel, Hans Jürgen Reichelt und natürlich abermals Franziska.

Da Franziska als Veranstalterin, um im Bilde zu bleiben, eins und doppelt ist, gelingt es diesmal wieder, mit insgesamt neunzehn Teilnehmenden zwei Ausstellung mit jeweils zehn Künstlerinnen oder Künstlern zu kreieren.
Wir erkennen daraus zuerst, daß mit Mathematik allein die menschliche Welt nicht zu erklären ist. Dies wird in unserem Zusammenhang noch an einer zweiten Stelle deutlich:
Es geht ja, wie eingangs erwähnt, ums neunte Pleinair. Nun gehört die Zahl Neun als Potenz der Drei zu DEN Zahlen überhaupt: die Drei gilt als Zahl der Vollendung, führt sie doch die Eins und die zwiespältige Zwei wieder zu einem Ganzen zusammen.
Und obwohl sich Vollendung gar nicht weiter steigern läßt, kann die Zahl Drei beliebig oft potenziert werden.
Wir können es abermals drehen wie wir wollen, nicht alles, was mathematisch möglich ist, ergibt eine sinnvolle Realität. Leben und Algorithmen sind eben doch nicht so leicht zu vereinen wie uns das die künstliche Intelligenz einreden will. Weder ein Informatiker noch ein Mathematiker kann eins und doppelt sein.
Dazu brauchts – wie zum menschlichen Leben überhaupt – die Künstler.
Es ist – auch und gerade nach der durch die Pandemie verursachte Durststrecke – immer wieder eindringlichst darauf hinzuweisen, von welch elementarer Bedeutung die Kunst für die Entstehung menschlichen Lebens ist. Und wenn wir das ernst nehmen, wird – abermals eins und doppelt – die Liebe zur Kunst zur Menschenliebe. Nicht umsonst hat doch der Dichter die Ginkgo giloba zum Symbol einer eigenen späten Liebe erhoben.

In diesem Sinne ist Franziskas Künstlerhof auch ein Liebesnest.
Freilich braucht es, wie wir uns unschwer vorstellen können, eine gehörige Portion Durchhaltevermögen (um nicht zu sagen Sturheit), hier in der Landeinsamkeit ein solches Liebesnest zu schaffen und zu erhalten. Es ist, der grundlegenden Bedeutung der Kunst zum Trotz überall im Lande schwer für Künstlerinnen und Künstlern, von der Kunst und für die Kunst nicht nur zu überleben, sondern im besten Sinne zu leben, und an diesem Leben, wie Franziska es tut, auch immer wieder andere teilhaben zu lassen.
Ich stelle mir vor, daß es da manchmal einfach nicht ausreicht, nur eins und doppelt zu sein….

Thomas Gerlach, Mai 2023

PLEINAIR Teil 2 - Gemeinschaftsausstellung in Dorfhain

Ergebnisse des Pleinairs im Künstlerhof Kunath von 2022

Gemeinschaftsausstellung in den Räumen der georado-Stiftung in Dorfhain

5.3.-5.5.2023  georado-Stiftung, Talstraße 7, 01734 Dorfhain

Mit Werken von: Anna Gorsleben, Kornelia Thümmel, Susanne Haase, Kai Kluge, Christa Donner, Gerrit Höfig, Sylvia Fenk, Jane Gebert, Cornelia Konheiser, Anita Rempe

Vernissage
5.3.2023, 11 Uhr, Laudatio Heinz Weissflog und Musik Andrea Dorschner (E-Harfe)

Kulturfeierabend
14.4.2023, 19 Uhr, Buchvorstellung Vokabeln des Lichts - Einhundertneunundvierzig Haikus von Uwe Claus und elf Zeichnungen von Olaf Stoy

Geöffnet zu den Veranstaltungen und auf Nachfrage

 

WINTERAUSSTELLUNG 2022

Finissage der Winterausstellung mit Musik von Danuta Jacobasch(cello) am 1.1.23 um 16.30 Uhr

Winterausstellung im Künstlerhof Kunath - Pinkowitzer Str. 10, 01665 Röhrsdorf
19.11.2022 - 1.1.2023

Maja Nagel, Anna Gorsleben, Sylvia Fenk, Michele Cyranka, Gabi Keil, Gerrit Höfig, Hans-Jürgen Reichelt, Anke Kutzschbauch, Heike Wadewitz, Ursula Kral, Rainer Thiel, Elisabeth Richter, Cornelia Konheiser, Mirjam Moritz, Susanne Haase, Kai Kluge, Torsten Ueschner, Julius Clausnitzer, Wolfgang Rüger, Michael Kral, Robert Finke, Heino Hellwig, Carsten Gille, Anne Frühauf, Heidrun Rueda, Ralf Kerbach, Anita Rempe, Katja Lewek, Max Uhlig, Franziska Kunath

Parken zu den Veranstaltungen bitte im weiteren Umfeld. Nur nach Absprache auf dem Hof.


19.11.22, 20.00 Uhr - Konzert mit dem Exotherm Quartett
Jonas Gerigk (double bass), Ulrike Brand (cello), Olaf Rupp (electric guitar), Steffen Roth (drums)
20.11.22, 17.00 Uhr - Vernissage
Thomas Gerlach (Laudatio), Danuta Jacobasch (cello)
26.11.22, 20.00 Uhr - Lesung und Konzert
Isabel Arndt (Gedichte), Andrea Dorschner (Harfe)
2.12.22, 19.00 Uhr - Kleines Konzert mit den Sorellen
10.12.22, 12.00 - 18.00 Uhr Linkselbische Höfe im Advent
mit Musik von Carola Gilbert(Akkordeon)
11.12.22, 12.00 - 18.00 Uhr Linkselbische Höfe im Advent
ab 15.00 Uhr Musik von Krambambuli
17.12.22, 20.00 Uhr - Konzert
Gabriel Jagieniak (Akkordeon, Obertongesang)
30.12.22, 19.00 Uhr - musikalische Lesung
Heinz Weißflog (Gedichte, Prosa), Peter Koch (cello)
1.1.23, 16.30 Uhr - Finissage

 

 

Winterausstellung Röhrsdorf 2022 - Laudatio von Thomas Gerlach

Kahl sind schon die Wälder
Braun die weiten Felder
Herbst steht in der Tür.
Scharfe Winde treiben
Flugsand gegen Scheiben
Und keiner kann was dafür...

Die allfällige Kritik an der post-sozialistischen Landwirtschaft darf hier im Oberland wenigstens zu Anfang natürlich nicht fehlen.
Als ich begann, mir über den heutigen Abend Gedanken zu machen und die dafür passenden Worte zu suchen, hingen weithin noch späte Blätter in den Ästen. Auch das ist möglicherweise eine Folge gesellschaftlicher Verfehlungen. Es waren nicht mehr sehr viele Blätter, aber sie waren bunt und es wäre auch für sie längst Zeit gewesen, loszulassen. Sie aber ließen es sich nicht nehmen, die grafische Strenge des schwarzen Holzes mit ein wenig Fröhlichkeit abzumildern: November 2022.
Viel zu später Sommerregen hatte nicht nur den Bäumen Mut gemacht, mit uns allen auf einen gnädigen Winter zu setzen und am Gewohnten festzuhalten. Es soll Kastanien gegeben haben, die sich von der ungewöhnlichen Milde so weit hatten verunsichern lassen, dass sie noch einmal Blüten trieben.
Ich aber fragte mich, woran wohl Franziskas Winterausstellung zuerst zu erkennen ist.
Sofort hatte ich das Bild des Kuhstalls hier im Erdgeschoss vor Augen mit seinen gusseisernen Säulen, den falschen Gewölben und dem Ziegelboden.
Er birgt die Erinnerung an eine Zeit, da die Tiere noch im Hause wohnen durften, wo sie vielleicht nicht unbedingt artgerecht, aber nach menschlichem Maßstab anständig untergebracht waren. Im Geiste hörte ich das mehr oder weniger zufriedene Mahlen und Stampfen.
So ein Stall gehört ja heute gemeinhin zu den Zweckbauten. Das ist inzwischen meist gleichbedeutend mit lustlos-minderwertiger Architektur. Dabei wird vergessen, dass letztlich auch Kirchen reine Zweckbauten sind. Doch nicht einmal ein eingefleischter Atheist würde es wagen, dem lieben Gott ein Bauwerk anzubieten, das einer Garage Typ Dresden gleicht.
Mit Supermarktkunden und Möbelhausbesuchern wird da schon anders umgegangen. Es entsteht durchaus manchmal der Eindruck, der Kunde, der doch König sein sollte, wird als Rindvieh betrachtet. Ich sehe das als eine schöne Gelegenheit, mich mit den Vierbeinern zu solidarisieren. Als sie noch hier wohnten, haben sie von sich aus den Raum geheizt und den darüber Lebenden die Füße gewärmt.

Heute bullert in der Ecke der kleine Holzofen. Auch er gehört zum Flair der Winterausstellung, die inzwischen ebenso zur Tradition geworden ist, wie die Pleinairs, zu denen Franziska alljährlich im Frühjahr einlädt.
Womit mir eine unauffällig-zufällige Überleitung zur Gastgeberin und Verursacherin des heutigen Abends gelungen wäre.

Um solcher Abende willen nämlich hat Franziska vor Jahren das Gut erworben. Mit vielen Mühen und mit Hilfe vieler Freunde ist es ihr zum Lebensmittelpunkt geworden.
Hier steht sie, stelle ich mir vor, im März filzstiefelbewehrt am Fenster und sieht, wie der alte Winter in seiner Schwäche ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur rasen lässt, ohne den Aufbruch frischen Lebens verhindern zu können. Hier wischt sie sich sommers den von der Stirne heiß rinnenden Schweiß und treibt ihre Schafe ins Regental. Dort regnets zwar auch nicht, aber das Gras bleibt länger grün und der Bach atmet Frische. Hier mostet sie im Herbst fallende Äpfel, und hier fängt sie - so lange es noch welche gibt - die ersten Schneeflocken unter der Weide, während drinnen schon wieder das Feuer im Ofen einen Anflug von Wärme verbreitet. Das klingt romantischer als es tatsächlich am Ende ist. Schon die Filzstiefel und der dicke Mantel zeigen an, dass der Winter durchgestanden werden will, wie die heißer werdenden Sommer ausgehalten werden wollen.
Doch all das findet sich in ihren Landschaften wieder, ihren im letzten Büchsenlicht hingeworfenen Aquarellskizzen ebenso wie den Malereien. Ihre Bilder sind im besten Wortsinn erlebt.

Ich weiß, Franziska würde gern viel mehr malen.
Sie hat - vermutlich nicht erst, aber besonders hier draußen - gelernt, ihre Zeit zu teilen. Sie teilt sie mit ihren Häusern, ihren Äpfeln, ihren Schafen und mit - uns allen.
Um aber die Zeit mit uns allen teilen zu können, muss sie immer wieder ins Dickicht der Ämter tauchen, Anträge stellen, Abrechnungen schreiben, und was der gleichen Unerfreulichkeiten mehr sind. Immerhin, die hat einen Zugang dazu gefunden. Sie weiß, wie, wann, vielleicht sogar warum und vor allem, wo Fördermittel fließen. Sie hat eine Vorstellung davon, wie Kultur an den Leuchttürmen vorbei aufs Land geraten kann, und sie weiß, sie umzusetzen. Ich bin dankbar, diese - wie es so schön heißt - Aktivitäten seit einigen Jahren begleiten zu können. Dabei konnte ich erleben, wie der Kreis der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler stetig gewachsen ist. Diesmal sind es dreißig an der Zahl, so viele wie noch nie - ich bin mir nicht einmal sicher, ob jemals so viele Kühe hier im Stall gestanden haben.

Miteinander verbunden sind sie alle über Franziska und natürlich über die Kunst.
Und also sehen wir hier Arbeiten ihrer einstigen Hochschullehrer vereint mit solchen ehemaliger Kommilitoninnen und natürlich der wachsenden Zahl an Freundinnen und Freunden.
Namentlich sind zu nennen:

Maja Nagel, Hans-Jürgen Reichelt, Sylvia Fenk, Gerrit Höfig, Wolfgang Rüger, Anna Gorsleben, Kai Kluge, Susanne Haase, Ursula Kral, Rainer Thiel, Michele Cyranka, Michael Kral, Elisabeth Richter, Heino Hellwig, Heike Wadewitz, Franziska Kunath, Torsten Üschner, Mirjam Moritz, Carsten Gille, Cornelia Konheiser, Robert Finke, Heidrun Rueda, Ralf Kerbach, Anita Rempe, Julius Clausnitzer, Katja Lewek, Anke Kutzschbauch, Anne Frühauf, Gabi Keil und Max Uhlig.

Franziska sieht in den Ausstellungen, wie in der Kunst überhaupt, nicht zuletzt ein Medium zum Austausch. Hier kommen Kolleginnen ins Gespräch mit Kollegen, hier entstehen und wachsen Freundschaften, die letztlich auch ihre Spuren an Haus und Hof hinterlassen.
Es begeistert mich immer wieder, welche Mittel und Wege Franziska gefunden hat, diesen Austausch auch unter den erschwerten Bedingungen der letzten beiden Jahre nicht abreißen zu lassen. Daraus sehe ich die Hoffnung wachsen, dass mit Franziska die Kultur auf dem Lande verankert bleiben wird, auch wenn Herbststürme und Frühlingswinde weiterhin alles verwehen werden, was an unseren Böden fruchtbar und wertvoll ist ...

Thomas Gerlach, Nov. 2022

Pleinairausstellung in der Kuppelhalle Tharandt 2022, Teil 1

Ausstellung vom 16. September - 13. November

Rita Geißler, Stephanie Laeger, Maja Nagel, Sabine Heinrich, Biliana Vardjieva-Winkler, Henry Puchert, Franziska Kunath, Heike Wadewitz, Hans Wutzler, Anke Kutzschbauch

Eröffnung am 16.9.22, 19.00 Uhr

Laudatio: Heinz Weißflog, Musik: Andrea Dorschner

2022 Pleinairausstellung Künstlerhof Kunath

22.5.22, 17.00 Uhr  Ausstellungseröffnung
Laudatio: Thomas Gerlach, Musik: Andrea Dorschner (E-Harfe)

29.5.22, 19.00 Uhr Performance mit Musik und Malerei
Musik: Anne-Kathrin Wagler (Piano, Percusion), Andrea Hofmann (Violine)

Ausstellende Künstler: Anna Gorsleben, Susanne Haase, Sylvia Fenk, Heike Wadewitz, Maja Nagel, Sabine Heinrich, Henry Puchert, Rita Geißler, Stephanie Laeger, Srefan Schilling, Cornelia Konheiser, Gerrit Höfig, Hans-Ulrich Wutzler, Biliana Vardjieva-Winkler, Anke Kutzschbauch, Kornelia Thümmel, Franziska Kunath, Anita Rempe, Christa Donner, Kai Kluge

Malerei: Künstler und Gäste

19.6.22, 17.00 Uhr Finissage
mit Musik von Frigyes Tarjan (Violine)

Pleinairausstellungen 2021

vom 14. April - 20. Juni
im Künstlerhof Kunath - Pinkowitzer Str. 10, 01665 Röhrsdorf

Der Künstlerhof Kunath in Röhrsdorf ist 2021 bereits im 7. Jahr Pleinair- und Ausstellungsort. 19 Künstler trafen sich in diesem Frühiahr zur künstlerischen Arbeit in der Landschaft. In zwei Ausstellungsteilen werden die Ergebnisse in der Scheune des Künstlerhofes zu sehen sein.

14.05.21, 19.00 Uhr - Eröffnung TEIL I
Laudatio: Thomas Gerlach, Musik: "Land Über" - Karl Helbig, Tim »Doc Fritz« Liebert
22.05.21, 19.00 Uhr - Konzert / Arbeitstreffen
Maria Schneider (perc/voc), Johannes Schleiermacher (sax/fl)
30.05.21, 16.00 Uhr - Eröffnung TEIL II
Laudatio: Thomas Gerlach, Musik: Carola Gilbert (acc)
05.06.21, 18.00 Uhr - Lesung und Konzert
mit Heinz Weißflog (Lyrik), Peter Koch (kb)
20.06.21, 16.00 Uhr - Finissage
Musik: Gabriel Jagieniak (acc) und Frigyes Tarjan (vl)

Ausstellung geöffnet zu den Veranstaltungen und nach Vereinbarung
Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienebestimmungen!

04.-06.06.21 / 18.-20.06.21 - Workshopangebote für experimentelle Drucktechnik / Siebdruck
Leitung: Karin Heyne, Sylvia Fenk

Die Veranstaltungen finden coronabedingt nicht öffentlich statt.
Die Ausstellungen können sehr gern, unter Beachtung der aktuellen Hygieneregeln, auf Anfrage besucht werden.

TEIL I
Anna Gorsleben, Sylvia Fenk, Susanne Haase, Rita Geißler, Anke Kutzschbauch, Kai Kluge, Elisabeth Richter, Cornelia Konheiser, Carsten Gille, Franziska Kunath

TEIL II
Heidrun Rueda, Maja Nagel, Hans-Jürgen Reichelt, Henry Puchert, Sabine Heinrich, Gerit Höfig, Stephanie Laeger, Olaf Amberg, Franziska Kunath, Christa Donner

 

gedankt wird den Förderern und Unterstützern: